Pressemitteilung der Schura-Bremen anlässlich der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen am 27.12.2008

Es gibt keine militärische Lösung in Gaza!

Stoppt das Massaker in Gaza und beendet diese sinnlose Gewalt! Die Schura Bremen verurteilt das unverhältnismäßige und barbarische Vorgehen der israelischen Besatzungskräfte im Gazastreifen und die Provokation des Bruchs des Waffenstillstandes durch die Hamas, auf das Schärfste und fordert die internationale Gemeinschaft und insbesondere die deutsche Bundesregierung auf einzuschreiten, um das Massaker an der palästinensischen Bevölkerung und die Gewalt in Nahen Osten zu beenden. Jedes Opfer in Israel und Palästina ist ein Opfer zu viel!!!

Die Muslime in Bremen und die Menschen in vielen Teilen der Welt sind über die brutale Gewalt, mit der die israelische Regierung gegen das palästinensische Volk vorgeht, bestürzt und zutiefst erschüttert. In einer Angriffswelle von bis jetzt noch nie da gewesener Härte und Brutalität hat die israelische Luftwaffe Einrichtungen der Hamas und Wohngebiete im Gazastreifen angegriffen und dabei über 270 Menschen getötet. Mehr als 1000 weitere wurden nach Pressenangaben teils schwer verletzt, die meisten davon Frauen und Kinder.

Ungeachtet internationaler Appelle nach einem Ende der Gewalt drohte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak am Samstag mit einer Ausweitung der Offensive, dem der Hamas-Sprecher Barhum wiederum mit Vergeltung mit Selbstmordanschlägen, Raketen- und Mörserangriffen begegnen will.

Während die Politiker und die Militärs auf beiden Seiten sich mit sinnloser Gewaltanwendung und Hasstiraden zu überbieten versuchen, erleidet die Bevölkerung unerträgliches Leid und droht ihre Hoffnung auf Frieden endgültig zu verlieren.

Die Schura Bremen fragt, welchen Sinn es haben kann, wenn von palästinensischer Seite hunderte von Raketen auf israelisches Gebiet verschossen werden, ohne großen Schaden anzurichten, während man auf israelischer Seite scheinbar ungerührt hinnimmt, wenn durch die israelischen Gegenschläge hunderte von Menschen sinnlos getötet werden.

Die jüngste Entwicklung hat nur allzu deutlich gemacht, dass die Besatzungslogik von Gewalt, Entsagung der Grundversorgung, Erniedrigung und Demütigung eines ganzen Volkes nur Rache, Vergeltung und unkalkulierbare Gewaltexzesse hervorruft.

Wir fordern deshalb die sofortige Aufhebung des Embargos gegen das palästinensische Volk und die Sicherstellung der Versorgung der Menschen mit den Grundnahrungsmitteln und Rohstoffen, sowie den Abriss der Apartheitdsmauer.

Angesichts der nun erreichten Dimension des Leids und Schreckens, fordert die Schura Bremen beide Seiten auf, die Gewaltspirale zu beenden und die Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen.

Es gibt keine militärische Lösung in Gaza!!!

Es ist ein Fehler wenn jeder Anschlag –von welcher Seite auch immer- zum Anlass genommen wird, die Friedensverhandlungen zu unterbrechen und das mühsam erreichte ad absurdum zu führen. Im Gegenteil. Trotz der Verstöße gegen den Waffenstillstand, sollten die Verhandlungen zwischen den Israelis und den Palästinensern entschlossen weitergeführt werden, damit im Heiligen Land endlich Frieden einkehrt und die Bevölkerung auf beiden Seiten sich wieder frei bewegen kann.
Die politischen Führungen in Israel und der Palästinenser müssen endlich zur Vernunft kommen und begreifen, dass ihre Völker in Würde und Frieden in ihrer Heimat leben wollen und die sinnlosen Aggressionen beenden. Wir fordern die internationale Gemeinschaft und insbesondere die deutsche Bundesregierung auf endlich ernsthaft und mit effektiven Mitteln einzuschreiten und als aufrichtige Vermittler für Gerechtigkeit und Frieden in der Region zu sorgen.

Schura Bremen
(Dachverband der Muslime in Bremen)